Georges Brassens (1921-1981) |
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![]() »Bei Maria!«, bat ich küssend,
»Bleib heut Nacht mir nah!« Gott wird mir vergeben müssen, Dazu ist er da! (Ich bin ein Strolch) |
Ich spreche von Gott, weil ich von einer katholischen Mutter erzogen wurde, die mir den Begriff des Göttlichen mitgegeben hat; weil ich eine Erstkommunion hatte; im Grunde aber glaube ich nicht an Gott. Übrigens bedauere ich das sehr, weil es unter gewissen Umständen schon angenehm wäre, glauben zu können. Ich denke, dass ich vielleicht eines Tages an Gott glauben werde, aber für den Augenblick glaube ich nicht an ihn... Den Glauben verlor ich mit etwa achtzehn, die ganze Terminologie ist mir geblieben. Rings um mich her glauben die Leute. Ich wende mich an Leute, für die der Begriff existiert. Also gibt es Gott in meinen Liedern, weil die Welt davon durchdrungen ist, aber es ist ein Wort... Mit elf Jahren glaubte ich fest an Gott; mit zwanzig gar nicht mehr. Ich war borniert in meinem Unglauben. Ich glaube zwar bis heute nicht, aber immerhin stelle ich mir langsam Fragen. Wenn es Gott gäbe, würde das einiges in der Welt richten! Wenn es ihn so gäbe, wie er dargestellt wird: nicht Gott der Menschengleiche, sondern Gott, der die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Das ist nicht offensichtlich: Ein wahrer Gott muss allen vergeben! Und dann steht Tür und Tor offen für allen Missbrauch, alle Rechtsanmaßung...« |